Zusammenfassung
Arzneimittelinteraktionen bedingen hohe Zahlen von Krankenhausaufnahmen und Todesfällen,
insbesondere bei polypharmazeutisch behandelten Patienten. Pharmakologische Visiten
wie auch EDV-basierte Interaktionssuchprogramme adressieren dieses Problem und verbessern
die Behandlungsqualität. Die perioperative Phase wie auch die Narkose sind Risikointervalle,
da hier binnen kurzer Zeiträume eine hohe Zahl an Arzneimitteln verabreicht wird.
Dies stellt hohe Anforderungen an klinisch tätige Anästhesisten. Ein detailliertes
Wissen um Interaktionen ist unabdingbar, um die Kernaufgabe der Anästhesie, die Patientensicherheit
peri- und intraoperativ, zu gewährleisten. Während die moderne Anästhesie auf der
einen Seite Medikamenteninteraktionen im Rahmen der „balancierten Anästhesie“ nutzt,
ist die Kenntnis möglicher unerwünschter Interaktionen, die als direkte chemische
Interaktion, aber auch auf pharmakokinetischer oder pharmakodynamischer Ebene auftreten
können, erforderlich. Pharmakologische Einflüsse auf die QT-Zeit mit nachfolgenden
Risiken sind ebenso relevant wie beispielsweise die medikamentöse Induktion eines
Serotoninsyndroms. Eine detaillierte Kenntnis des Metabolismus eingesetzter Pharmaka
sowie der Medikamente aus der Dauermedikation beinhaltet die Kenntnis über Stoffwechselwege
der Elimination wie das p-Glykoprotein oder Enzyme der Cytochrom-P450-Familie.
Arzneimittelinteraktionen sind insbesondere bei polymedizierten Patienten von großer
Bedeutung. Die perioperative Phase wie auch die Narkose sind besondere Risikosituationen,
da hier binnen kurzer Zeit eine hohe Zahl an Arzneimitteln verabreicht wird. Dies
stellt hohe Anforderungen an klinisch tätige Anästhesisten. Detailliertes Wissen um
Interaktionen ist unabdingbar, um die Patientensicherheit peri- und intraoperativ
gewährleisten zu können.
Abstract
Drug interactions cause numerous hospital admissions and even death. Administration
of multiple therapeutic drugs increases the risk of relevant interactions. Pharmacologist
consultation and also IT-based drug-interaction examination focus on this risk and
may improve the safety and quality of the medical therapy. The perioperative period
as well as for example post-surgery intensive care display a high-risk period for
critical drug interactions because of the increased number of administered drugs at
this time. This is highly challenging to the acting anesthetist. A detailed knowledge
on possible drug-interactions is indispensable to maintain the highest duty of our
faculty: patientʼs safety.
Thus on the one hand modern narcosis uses drug interactions in performing “balanced
anesthesia” and on the other hand it is essential to know about unwanted interactions
that might arise of several mechanisms like chemical interactions as well as pharmacokinetic
and pharmacodynamic ways. In this context, phenomena as the pharmaceutic influence
on the QT-time have to be known as well as the so called serotonine syndrome for example.
A detailed insight into the metabolism of administered drugs including elimination
pathways like p-glycoprotein or enzymes of the cytochrome-p-450 family is helpful
to maintain a basic survey.
Schlüsselwörter
Interaktion - Inkompatibilität - Pharmakokinetik - Pharmakodynamik - Präzipitation
- p-Glykoprotein - Cytochrom-P-450 - Metamizol
Key words
interaction - incompatibility - pharmacokinetics - pharmakodynamics - precipitation
- p-glycoprotein - cytochrom-p-450 - metamizole